Im Zen-Buddhismus spielt das Fragen eine wichtige Rolle: Wenn die Zeit gekommen ist, gibt der Zen-Meister seinem Schüler ein Koan auf. Ein Koan ist eine Frage, die niemand beantworten kann. Nach jahrelangem Ringen wird der Schüler dem Meister seine Lösung mitteilen. Diese ist jedoch unlogisch, so wie das Koan selbst. Doch alle, die diesen Prozess erfahren haben, berichten, dass sie durch das Suchen um die Bedeutung des Koans verändert wurden. Irgend etwas ist geschehen. Das Nachdenken über das Koan ist sinnvoll gewesen.
Warum ich dies an dieser Stelle so ausführlich beschreibe? Weil mir der folgende Koan geschenkt wurde, um den kurvenreichen Risoliers-Weg zu bewältigen. Seither habe ich ihn grübelnd im Gepäck, und mache brav einen Schritt nach dem anderen…
Ein Mönch fragte Joshu in allem Ernst: „Gerade bin ich erst in dieses Kloster eingetreten. Ich ersuche Euch, Meister, gebt mir bitte Unterweisung!“. Joshu fragte: „Hast Du schon Deinen Reisbrei gegessen?“ Der Mönch antwortete: „Ja, das habe ich.“
Joshu sagte: „Dann wasch Deine Reisschalen“.
Da erlangte der Mönch eine gewisse Erleuchtung.